Die Pomona ist zum Niederknien schön, meisterhaft lackiert, schwer und wuchtig gebaut mit viel Sustain, wozu auch die für Lapsteels ungewöhnlich lange Mensur beiträgt. Und was Atze Rockinger da für Hardware gebastelt hat, ist einzigartig: der Kapodaster auf Schienen erlaubt Leersaiteneinsatz bei verkürzter Mensur. Die Multibender-Brücke arbeitet wie ein Schweizer Uhrwerk, präzise und seidig zu bedienen. Eine geniale Erfindung; ich fordere sofortige Heiligsprechung dafür! Die beiden mitgelieferten Hebel reichen übrigens völlig aus.
Aber Manches stört. Die verbauten E-Gitarren-Tonabnehmer sind zu klein für das erweiterte Saiten-Spacing der Pomona, so dass kein Polepiece exakt unter seiner Saite sitzt. Die beiden Außensaiten verlaufen deutlich daneben, und ich finde, das hört man auch. Man sieht es sogar auf Duesenbergs Promo-Fotos. Unfassbar, dass das keiner merkt.
Der an sich gut gemeinte 70-Grad-Tonpoti hat zu wenig Regelwirkung, vor allem aber sitzt er an einer für Tone-Swells unerreichbaren Stelle hinter der Brücke. Bei Fairytale und Alamo wurden die Positionen dann auch getauscht.
Und dann sorgt ein Metallknopf unter der Kopfplatte dafür, dass das Instrument hohl und etwas wackelig auf zwei Punkten liegt, wenn man es auf einem Tisch spielen will. Man braucht also zusätzlich eine etwa zentimeterdicke Filzunterlage für dieses Manöver. Schwer zu verstehen.
Das oft kritisierte Saitenbruch-Risiko im Multibender lässt sich übrigens einfach und zuverlässig vermeiden, indem man wie bei einer Pedal Steel die Saiten vor dem Einhängen durch ein oder zwei Endringe fädelt und so die gewickelten Enden aus der Gefahrenzone bringt.
Das werksseitige Open-D-Tuning harmoniert wunderbar mit dem Bender. Ein H auf der tiefen A-Saite macht es noch etwas vielseitiger, aber das ist Geschmackssache.
Den (gut gemachten) Koffer musste ich extra dazukaufen. Inzwischen ist er inklusive.
Nachtrag, leider wieder nichts Gutes: Seit heute ist der abgestimmte Saitensatz von Duesenberg nicht mehr im Sortiment. Wegen der deutlich längeren Pomona-Mensur sind die Lapsteel-Sätze der anderen Hersteller keine Alternative. Offenbar sollen wir mit der Micrometerschraube nachmessen und passende Einzelsaiten erbeuten.